Digitalisierung, kaum ein Wort wird öfter genutzt wenn es um die Zukunft unseres Lebens geht. Was ist das aber überhaupt? Betrifft es nur Unternehmen oder auch mich selbst? Dieser kurze Artikel soll einen kleinen Einblick in den Bereich der Digitalisierung geben.
Für viele bedeutet Digitalisierung, dass man einen Prozess nicht mehr anlog sondern digital durchführt. Wir möchten hier ein sehr einfaches Beispiel geben: Eine Einkaufliste. Im analogen Zeitalter wurde diese handschriftlich geschrieben. Der erste Schritt der Digitalisierung ist das Schreiben der Einkaufsliste in einer App auf dem Telefon. Ist das schon Digitalisierung? Leider hört für viele hier die Digitalisierung schon auf, aber in dem Sinne ist es nur eine Verlagerung des Medium – die Einkaufsliste wird eben nicht mehr auf Papier geschrieben sondern in eine App auf dem Telefon getippt.
Digitalisierung bedeutet natürlich viel mehr! In unserem Beispiel könnte unsere digitale Einkaufsliste geteilt werden, bspw. innerhalb der Familie. Geteilt bedeutet, dass jedes Familienmitglied einen Teil zugewiesen bekommen und so z.B. bestimmte Lebensmittel nicht doppelt oder gar nicht gekauft würden. Der nächste Schritt der digitalen Vernetzung wäre dann, dass auch bspw. der Kühlschrank in diesen Prozess integriert wird. Dieser meldet, wann bestimmte Lebensmittel fehlen und bestellt diese von selbst.
Digitalisierung kann (und wird) alle unsere Lebensbereiche betreffen – die Einkaufsliste ist nur ein Beispiel. Für jeden mittlerweile fast alltäglich in der Benutzung sind z.B. Buchungsportale für Hotels und private Wohnungen, Beförderungsdienstleistungen, Sharingangebote, soziale Medien. Die Vernetzung und das Angebot schreitet voran.
Was bedeutet dieses aber für die Steuerberatung. Im ursprünglichen Prozess wurden bspw. Belege in einem Pendelordner gesammelt und am Monatsende der Kanzlei zur Verfügung gestellt. Im Anschluss daran wurden die entsprechen Geschäftsvorfälle gebucht und nach Abschluss des Monats dem Mandanten mit Hilfe einer BWA in Papierform per Brief zur Verfügung gestellt. Dieser Prozess dauerte natürlich und so wurden Entscheidungen oftmals aufgrund eines Bauchgefühls getroffen. In der jetzigen Phase der Digitalisierung wird dieser Prozess schon mehr und mehr automatisiert. So werden bspw. wenige oder keine Pendelordner mehr verwandt, sondern es wird jetzt die Kommunikation per Email oder Scanlösungen für die Übermittlung in die Kanzlei genutzt. Nach der Übermittlung kann sofort und ohne Verzögerung der Geschäftsvorfall gebucht und bearbeitet werden. Durch Web Portale können die Daten sofort ausgewertet werden und somit können Entscheidungen nicht nur nach Bauchgefühl, sondern auf fundierte Daten getroffen werden. Es entsteht also ein beachtlicher Zeitvorteil nur durch den Einsatz moderner Kommunikationsmittel. Im nächsten Schritt des Prozesses wird dann vermutlich die Buchung durch Maschinen bzw. automatisierte Programme erfolgen.
All diese Beispiele zeigen, dass die Digitalisierung uns vor neue Herausforderungen stellt. Auch die Arbeitswelt wird sich mit voranschreitender Vernetzung weiter wandeln. Jeder einzelne kann nur für sich entscheiden, ob und wie er in dieser neuen Welt teilhaben will. Nicht wegzudiskutieren ist jedoch, dass wahrscheinlich die menschliche Arbeitskraft in bestimmten Bereichen unwichtiger werden wird. Dieses hat aber nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Einerseits wird unsere Arbeitswelt dadurch flexibler und ortsungebundener. Anderseits kann man durch die Zunahme der Geschwindigkeit der Kommunikation und Bearbeitung schnellere und fundierte Entscheidungen treffen, da Datenmaterial vorhanden ist, welches in der analogen Welt schwer oder gar nicht zu beschaffen war.
Es lässt sich festhalten, dass die Digitalisierung einen großen Einfluss auf unsere Arbeitswelt haben wird. Hierbei sind jedoch nicht immer nur die negativen Auswirkungen zu sehen, sondern auch die Vorteile für bestehende Prozesse und die eigene Arbeitswelt.